SHBS Ausflug Oktober 2019 –
Zündholzmuseum und Swiss Car Register
SHBS-Ausflug am Samstag, 5. Oktober 2019: Schweizerisches Zündholzmuseum in Schönenwerd und Swiss Car Register in Safenwil
Eine gute Kondition und eine mindestens ebenso grosse Portion Neugier waren beim Herbstausflug des Sammlerclubs Historischer Büromaschinen Schweiz am Samstag, 5. Oktober 2019 hilfreich. Denn es standen gleich zwei Highlights auf dem Programm: Am Vormittag die Besichtigung des Schweizerischen Zündholzmuseum in Schönenwerd nahe Olten und am Nachmittag ein Abstecher zum Swiss Car Register nach Safenwil, nur einen Katzensprung entfernt im nahen Kanton Aargau.
Obwohl das Feuer heute meistens aus einem Gasfeuerzeug kommt, waren Zündhölzer lange Zeit weltweit erste Wahl, wenn der Mensch Feuer brauchte, sei es zum Anzünden des Kamins oder der Zigarre nach dem Essen. Denn Zündhölzer sind klein, billig, einfach zu gebrauchen und immer zur Hand. Ernst Glanzmann führte uns durch das Museum und gleichzeitig durch ein spannendes Kapitel Kulturgeschichte, welches den meisten Menschen weitgehend unbekannt sein dürfte. Wir bekamen einen Einblick in die Entwicklung der Branche von den handwerklichen Anfängen bis zur Produktion von Zündhölzern im grossindustriellen Massstab. Da ging manchem von uns im wahrsten Sinne des Wortes „ein Licht auf“. Die Resultate von langen Bastelstunden mit zweckentfremdeten Zündhölzern waren im Museum ebenfalls zu bestaunen – ein mehr als zwei Meter hoher Nachbau des Pariser Eiffelturms und ein Tramwagen zogen die Blicke an.
Als dann noch Mani Matters legendäre Stimme erklang, der die Folgen seines leichtsinnigen Umgangs mit einem brennenden Streichholz beichtete („I han es Zündhölzli azündt“), da konnte man fast schon wehmütig werden. Gleich danach ging es einen Stock tiefer, wo uns eine Zündholz-Produktionsanlage vorgeführt wurde. Gerne hätte man diese Maschinen in Betrieb erlebt… Als unser brennendes Interesse gestillt war, galt es, gegen halb zwölf Hunger und Durst in die Schranken zu weisen. Jürgen Moser, der in bewährter Weise den Ausflug organisiert hatte, führte uns zum Mittagessen in das nahe Restaurant „Lindenstadl“. Dort konnten wir feine Tiroler Hausmannskost geniessen, nachdem die Zungenverrenkungen bei der Bestellung (zum Beispiel: Gröstl mit Oar = Rösti mit Spiegeleiern) gemeistert waren.
Nach dem Schmaus folgte dann die zweite Etappe. Es ging zum nur wenige Kilometer entfernten Sitz des Swiss Car Register(SCR). Diese technikgeschichtliche Vereinigung, so ist auf der Website zu lesen, „setzt sich ein für die Sicherung und Erhaltung sämtlicher Informationen in Zusammenhang mit Schweizer Carrosserien, Schweizer Fahrzeugherstellern und Fahrzeugen aus Montage Suisse und der damit verbundenen Persönlichkeiten. Sie ist die Informationsstelle für Auskünfte und hilft bei Erfahrungsaustausch unter Besitzern von Fahrzeugen aus Schweizer Produktion und / oder mit einer Schweizer Spezialcarrosserie. Die Association organisiert Führungen, Anlässe und Ausstellungen zur Förderung des Bekanntheitsgrades von «SWISS CAR REGISTER», erstellt Publikationen und Artikel, fördert den Erhalt des Fachwissens im Carrosserie- und Fahrzeugbau und ist für den Wissenstransfer besorgt.“
Man kann es einfacher auch mit einem Satz ausdrücken:Wahrscheinlich nirgends in der Schweiz trifft man auf mehr Kompetenz und bestens archivierte Materialien in Sachen historische Automobile – nicht nur in Bezug auf die Schweizer Autobranche. Die ehrenamtlichen SCR-Mitglieder investieren sehr viel Herzblut und Zeit in die gemeinsame Sache und sind bestens vernetzt, und dies auch international.
Einer von ihnen ist unser Mitglied Jürg Denzler, der ausser seiner Leidenschaft für historische Büromaschinen und Stoewer-Oldtimer auch ein ausgeprägtes Faible für automobiles Kulturgut besitzt. Sein Arbeitsschwerpunkt beim SCR ist seit geraumer Zeit die Erfassung der Schriften (vor allem Bücher, Prospekte, Zeitschriften, Jahrbücher und Kataloge) für die SCR-Bibliothek. Dank der regelmässig eingehenden Spenden von Automobil-Literatur an das SCR gleicht seine Arbeit der des Sisyphus – kaum ist der eine Berg abgetragen, tut sich bereits ein neuer von der doppelten Höhe auf. Jürg führte uns durch die Räumlichkeiten in einem repräsentativen Gebäude der Liegenschaft der Emil Frey AG in Safenwil und vermittelte einen anschaulichen Eindruck von der enormen Fülle und Qualität der vorhandenen Bestände.
Text und Fotos: Matthias Reinshagen
.. und hier noch die Websites
der beiden besuchten Ziele:
- Schweizerisches Zündholz-Museum: www.zuendholzmuseum.ch
- Swiss Car Register: www.swisscarregister.ch










